ITP – Ursachen, Risikofaktoren & Symptome
Bei der ITP baut das Immunsystem Blutplättchen (Thrombozyten) in der Milz verstärkt ab und stört die Neubildung von Thrombozyten im Knochenmark, was zu einem Thrombozytenmangel (Thrombozytopenie) führt. Das Immunsystem richtet sich also gegen körpereigene Zellen und baut diese ab, weshalb die ITP als Autoimmunerkrankung bezeichnet wird.
Zu wenig Thrombozyten im Blut können zu einer Veränderung in der Blutgerinnung führen mit dem Ergebnis einer erhöhten Blutungsneigung. Grundsätzlich gilt aber, dass die Blutungsneigung von ITP-Patienten geringer ist als bei vergleichbaren Thrombozytopenien, etwa nach einer Chemotherapie, bei Myelodysplasien oder Leukämien.
Weitere wichtige Symptome einer ITP sind Erschöpfung, Müdigkeit (Fatigue) bis hin zu depressiven Störungen.1
Unter normalen Umständen hat ein Thrombozyt eine Lebensdauer von 8–12 Tagen, bevor er aus dem Blutstrom entfernt wird. Bei der ITP sind die Thrombozyten in der Blutbahn mit Antikörpern markiert, die vom Immunsystem produziert werden. Das führt zum Abbau der Thrombozyten binnen weniger Stunden, nachdem sie in den Blutkreislauf eingetreten sind.
Kennzeichnend für eine ITP ist eine wiederholte Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) auf Werte unter 100.000 pro Mikroliter (µl) Blut, verbunden mit einem möglichen erhöhten Blutungsrisiko.1
Ursachen der ITP
Bei der ITP handelt es sich um eine seltene, erworbene (d.h. nicht erbliche) Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem Antikörper gegen Thrombozyten und deren Vorstufen (Megakaryozyten) bildet, diese dadurch abbaut und die Neubildung von Thrombozyten (Thrombozytopoese) hemmt.1
In den meisten Fällen entsteht die ITP ohne eine erkennbare auslösende Ursache. Eine solche ITP ohne erkennbare Ursache ist definiert als primäre ITP. Bei einer ITP mit identifizierbarer Ursache handelt es sich um eine sekundäre ITP.1
Formen der ITP
Bei der primären ITP, die etwa 80 % der Fälle ausmacht, findet sich kein spezifischer Auslöser, daher sind auch keine Ursachen bekannt, welche die Ausbildung der Erkrankung fördern würden. In etwa 20 % der Erkrankungen handelt es sich um die sekundäre Form der ITP, dessen Auslöser auf eine andere Erkrankung oder selten auch auf bestimmte Medikamente zurückzuführen ist.1 Krankheiten, die ein Ursache zur Ausbildung einer ITP darstellen, umfassen z. B. Autoimmunerkrankungen wie Arthritis, Krebserkrankungen, Infektionen mit HIV oder Hepatitis-Viren.1
Symptome der ITP
Charakteristisch für die ITP ist eine erhöhte Blutungsneigung. Häufige Symptome sind:
Infolge des verstärkten Blutverlustes kann sich eine Blutarmut (Anämie) mit Eisenmangel (Eisenmangelanämie) entwickeln.1
Fatigue – chronische Erschöpfung
Fatigue ist ein chronischer Erschöpfungszustand, der häufig in Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen auftritt und sich nicht durch Ausruhen oder mehr Schlaf beheben lässt. Etwa 66 % der ITP-Patienten geben Fatigue als einschränkendes Symptom der ITP-Erkrankung an. Häufige Symptome der Fatigue umfassen:2
- Nachlassen kognitiver Fähigkeiten, z. B. Konzentrations- und Aufnahmefähigkeit, Aufmerksamkeit- und Gedächtnisprobleme
- Libidoverlust
- mangelnde Energie für soziale Aktivitäten oder Hobbys
- allgemeine Lust- und Interessenlosigkeit, die manchmal in eine Depression münden können
Quellen:
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Matzdorff A, Alesci SR, Gebhart J, Holzhauer S, Hütter-Krönke ML, Kühne T, Meyer O, Ostermann H, Pabinger I, Rummel M, Sachs UJ, Stauch T, Trautmann-Grill K, Wörmann B. [Expertenreport Immunthrombozytopenie - Aktuelle Diagnostik und Therapie]. Oncol Res Treat. 2023;46 Suppl 1:7-53. German. doi: 10.1159/000528819. Epub 2022 Dec 26. PMID: 36572012.
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Heiko Lorenzen, Fatigue Management, Umgang mit chronischer Müdigkeit und Erschöpfung, Deutscher Verband, der Ergotherapeuten, Schulz-Kirchner Verlag, 2010.